1. Am weiher wo die rehe huschen -

Am weiher wo die rehe huschen
Da war's wo wir von kampfes schweiss
Zum erstenmal die stirnen wuschen
Nach unsren fahrten hart und heiss.

Nun ist mein bruder eingeschlafen
— Die schwerter klangen heute scharf —
Und ich bin froh dass ich den braven
Dieweil er ruht behüten darf.

Er stüzte sich mit seinem schilde
Ich nahm sein haupt in meinen schooss
Auf seiner wange zuckt es milde
Um seinen bart erbarmungslos.

Er zog mich heut aus manchen fesseln
Im schwarzen wald wo unheil haust
War ich verstrickt in tiefen nesseln
Er hieb mich aus mit rascher faust.

Ich wollte zu den süssen stimmen
Des widerrates nicht gedenk
Dem sündeschloss entgegenklimmen
Er hielt mich fest am handgelenk.

Er kennt kein sinnen und kein wanken
Die bosen fühlten seine wut
Die armen die zu fuss ihm sanken
Verteilten sich sein ganzes gut.

Er wird mich immer unterweisen
Im graden wandel vor dem Herrn
Mein bruder ist aus wachs und eisen
In seinem schutze weil ich gern.
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