Stimmen im Strom

Liebende klagende zagende wesen
Nehmt eure zuflucht in unser bereich
Werdet geniessen und werdet genessen
Arme und worte umwinden euch weich.

Leiber wie muscheln korallene lippen
Schwimmen und tönen in schwankem palast
Haare verschlungen in ästige klippen
Nahend und wieder vom strudel erfasst.

Bläuliche lampen die halb nur erhellen
Schwebende säulen auf kreisendem schuh—
Geigend erzitternde ziehende wellen
Schaukeln in selig beschauliche ruh.

Müdet euch aber das sinnen das singen

Er liess sich einsam hin auf hohem steine

Er liess sich einsam hin auf hohem steine
Schon lag sein land mit gnaden und befehlen
Ihm sehr entfernt und schätze und juwelen
Erschienen wie in tief versenktem schreine
Als er das haupt in seine hände grub.

Er schwieg—ein seufzen sich um ihn erhub:

Die gräser die betrübt am rande kauern
Das zwiegespräch der zedern und der erlen
Die lauten tropfen die von felsen perlen
Ergriffen das den menschen fremde trauern
Des der ein königtum verlor.

Und aus dem strom ein rauschen ihn beschwor:

Wo am lezten rastort reiter

Wo am lezten rastort reiter
Und geschmückter züge leiter
Spähen nach erreichten zinnen:
Stillen wanderer ihr dürsten
Bieten wasserträgerinnen
Ihm den krug und grüssen heiter
Niemand kennt den frühern fürsten.
Lächelnd dankt er kein erbittern
Ist in ihm doch flieht er weiter
Scheu weil seine hoheit bricht
Jede nâhe macht ihn zittern
Und er fürchtet fast das licht.

Ich warf das stirnband dem der glanz entflohn

Ich warf das stirnband dem der glanz entflohn
So dass es klirrte hin und satt verliess ich sie:
Den saal in den der süden seine schätze räumt
Die höfe wo das wasser duftig splelt
Der säulenmauern erz und lazuli
Und meinen thron—
Und ging zu dienen einem pascha der befiehlt
In einer Schiras die in rosennebeln träumt.

Ich freute ihn in langen wochen treu
Durch jubellieder die ich ihm gesungen
Durch kränze die ich für ihn flocht
Ich beugte mich zu ihm herab voll scheu
Zu ihm der alle meuterer bezwungen

Indes in träumen taten mir gelungen

Indes in träumen taten mir gelungen
Ich zarter weisen mich beflissen
Sind die feinde in mein land gedrungen
Sie haben bis zur hälfte mir's entrissen.

Ich aber kann mich nicht zur rache rüsten
Zum lezten male war ich held
Als man mir die verräter von den küsten
Herbeigeführt ins rote richterfeld.

Da konnt ich unverwandt noch blicken
Wie sie die nicht gehorsam mir gezollt
Zu boden lagen und auf jedes nicken
Vom glatten schlanken rumpf ein haupt gerollt.

Ich muss mein schönes land gebeugt betrauern

Ruhmes leere dränge sind bezwungen, Des

Des ruhmes leere dränge sind bezwungen
Seit einen schatz es zu bewahren gilt
Den ich nachdem ich viel verlor errungen
Der jeden durst nach andrem prunke stillt.

Die hände zum gebieten ausgestreckt
Vergassen ihre kräfte zu erproben
Weil sie vor dir von deinem glanz bedeckt
In heidnischer verzückung sich erhoben.

Und seines amtes heiligkeit verlezt
Der mund der seherwort gespendet
Seit er sich neigend einen fuss benezt
Der milch und elfenbein im teppich blendet.

Wir bevölkerten die abend—düstern

Wir bevölkerten die abend-düstern
Lauben lichten tempel pfad und beet
Freudig—sie mit lächeln ich mit flüstern—
Nun ist wahr dass sie für immer geht.
Hohe blumen blassen oder brechen
Es erblasst und bricht der weiher glas
Und ich trete fehl im morschen gras
Palmen mit den spitzen fingern stechen.
Mürber blätter zischendes gewühl
Jagen ruckweis unsichtbare hände
Draussen um des edens fahle wände.
Die nacht ist überwölkt und schwül.

Du Lehnest wider eline silberweide

Du lehnest wider eine silberweide
Am ufer mit des fächers starren spitzen
Umschirmest du das haupt dir wie mit blitzen
Und rollst als ob du spieltest dein geschmeide.
Ich bin im boot das laubgewölbe wahren
In das ich dich vergeblich lud zu steigen. .
Die weiden seh ich die sich tiefer neigen
Und blumen die verstreut im wasser fahren.

Wenn sich bei heilger ruh in tiefen matten

Wenn sich bei heilger ruh in tiefen matten
Um unsre schläfen unsre hände schmlegen
Verehrung lindert unsrer glieder brand:
So denke nicht der ungestalten schatten
Die an der wand sich auf und unter wiegen
Der wächter nicht die rasch uns scheiden dürfen
Und nicht dass vor der stadt der weisse sand
Bereit ist unser warmes blut zu schlürfen.

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