Epilog zu Uhlands Ernst von Schwaben.

Ein halb Jahrhundert sah ich fast entfliehn,
Seit ich, ach, der vergänglichsten von allen,
Der Mimen Kunst so Herz als Kraft geweiht,
Und Manches hab′ ich kommen sehn und schwinden
Im Laufe dieser wechselvollen Zeit,
Und wenig nur stand in dem Wechsel fest.
Doch Eines blieb sich unverändert gleich:
Die Güte, die Ihr freundlich manches Jahr
Dem Streben schenktet so wie dem Gelingen.
Laßt mich in unsrer Aller Namen heut′
Euch danken, mich, dem Dank am meisten ziemt,
Da er am längsten Eurer Huld sich freut,
Und den - wie leicht, Ihr Guten, kann′s geschehn, -
Die nächste Stunde ruft zu weitem Weg! -
Und heut auf′s neue sind wir Euch verpflichtet,
Und heut besonders zeigt Ihr Euch geneigt;
Denn was mißlang, mißlang nur uns allein!
Der Dichter nicht, und nicht sein edles Werk
Darf Eurer Nachsicht heut empfohlen seyn;
Denn, ein bewährter Meister deutschen Sangs,
Gebührt ihm Euer Lob, indeß für uns
Die oft erprobte Milde wir erbitten,
Wenn unsre Kraft nicht bis an′s Ziel gereicht. -

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