Unschuldige Dienstmagd

1. Ich stand auf hohen Bergen
und sah ein schones Haus,
da kehrten alle früh Morgen
drei schone Kaufleute ein.

2. Sie frugen wohl nach der Tochter,
nach der Dienstmagd noch viel mehr.
Die Tochter ging mit 'nem Kinde,
die Mutter wusst es nicht.

3. Die ging wohl zur Frau Weisen,
die sollt ihr geben Rat:
┬╗Guten Morgen, guten Morgen, Frau Weise!
Geb sie mir guten Rat.«

4. ┬╗Den Rat, den ich dir gebe,
den musst du nehmen an:
Wir woll'n das Kindlein umbringen
und tuns der Dienstmagd an.«

5. Und als die Dienstmagd morgens
ihr Bettlein machen wollt:
┬╗Ein Kindlein hab ich gefunden,
die Mutter bin ich nicht.«

6. ┬╗Hast du das Kindlein gefunden,
so musst du Mutter sein,
bei Frankfurt an dem Galgen
da musst du hangen drein.«

7. Als nun dreiviertel Jahr um war'n,
die Kaufleut wieder kam'n:
Wo ist die Herzliebste mein?«

8. ┬╗Dein' Herzliebste ist nicht hier,
sie ist schon eine Hur;
bei Frankfurt an dem Galgen
da wird sie hängen drein.┬½

9. Er gab sein'm Pferd die Sporen
und ritt nach dem Galgen zu:
┬╗Guten Tag, guten Tag, Herzliebste!
was machst du hier allein!«

10. ┬╗Ich bin ja nicht alleine,
ich sitz in Jesu Schoß,
da droben die lieben Engel,
die geben mir Wein und Brot.«

11. ┬╗Ein Haus will ich dir bauen
von Gold und Edelstein,
ein Haus will ich dir bauen
von Gold und Diamant.«

12. ┬╗Willst du ein Haus mir bauen
von Gold und Diamant,
ich kann darin nicht wohnen,
ich sitze in Jesu Hand.«
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