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Auf mutig! Die Hoh' ist erstiegen:
Ihr Freunde, wo bleibt ihr zurück?
Wie herrlich die Täler dort liegen!
Tief unten verliert sich mein Blick.
Ich atme die sassesten Düfte,
Schon wallet viel leichter mein Blut;
Schon trink ich ätherische Lüfte,
Und jauchze und schwinge den Hut!

Dort setzen die Hirten zu Mahle
Auf moosichte Steine uns hin
Voll lieblicher Milch eine Schale;
Ein Korbchen, mit Früchten darin.
Kommt, lasst uns zusammen jetzt leeren
Den schäumenden vollen Pokal,
Und schallen, der Freiheit zu Ehren,
Gesänge hinab in das Tal.

Hier sprudeln aus Felsen die Quellen
Hinunter zum bläulichen See;
Dort weiden, beim Klange der Schellen,
Die Rinder im blumigen Klee.
Ich seh auf die schroffeste Spitze
Die schüchternen Gemsen entfliehn;
Tief unter mir zucken die Blitze
Und schweben die Wolken dahin.

Wann Sterne am Himmel schon flimmern
Und Dämmrung umhüllet das Tal,
Und rotlich die Gletscher noch schimmern
Im letzten ersterbenden Strahl;
Dann steigen wir frohlich und munter,
Mit Zweigen von Lärchen geschmückt,
Ins stillere Dorfchen hinunter,
Wo süssere Ruh uns erquickt.
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