Gräber in Speier, Die

Uns zuckt die hand im aufgescharrten chore
Der leichenschändung frische trümmer streifend.
Wir müssen mit den tränen unsres zornes
Den raum entsühnen und mit unserm blut
Das alte blut besprechen dass es hafte
Dass nicht der Spätre schleicht um tote steine
Beraubte tempel ausgesognen boden..
Und der Erlauchten schar entsteigt beim bann:

Des weihtums gründer strenge kronenstirnen
Im missglück fest in busse gross: nach Konrad
Der dritte Heinrich mit dem stärksten zepter—
In wälschen wirren in des sohnes aufruhr
Der Vierte reichsten schicksals: haft und flucht
Doch wer ihn wegen sack und asche höhnte
Den schweigt er stolz: der orte sind für euch
Von schmählicherem klange als Kanossa.

Urvater Rudolf steigt herauf mit sippe
Er sah in seinem haus des Reiches pracht
Bis zu dem edlen Max dem lezten ritter
Sah tiefste schmach noch heut nicht heiler wunde
Durch mönchezank empörung fremdengeissel
Sah der jahrtausendalten herrschaft ende
Und nun die grausigen blitze um die reste
Des stamms dem unsre treue klage gilt.

Vor allen aber strahlte von der Staufischen
Ahnmutter aus dem süden her zu gast
Gerufen an dem arm des schönen Enzio
Der Grösste Friedrich wahren volkes sehnen
Zum Karlen- und Ottonen-plan im blick
Des Morgenlandes ungeheuren traum
Weisheit der Kabbala und Römerwürde
Feste von Agrigent und Selinunt.
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